Ein Aufruf zur Zivilcourage anhand eines brisanten historischen Stoffs
Es gab einmal einen Zoo auf einem Berg. Von dort aus konnten die Tiere zwei Sorten von Menschen sehen: Menschen in gestreiften Anzügen, die in hässlichen Baracken lebten, und Menschen in glänzenden, schwarzen Stiefeln, die in schönen Häusern wohnten. Auch ein hoher Stacheldrahtzaun und ein Schornstein, der selbst im Sommer rauchte, waren zu sehen. Während der Bär ganz genau dorthin schaute, blickte der Pavian lieber weg, denn das Nashorn, das vor kurzem völlig unerwartet gestorben war, hatte auch immer wissen wollen, was jenseits des Zaunes geschah …
Jens Raschke stellt in seinem 2015 uraufgeführten Kindertheaterstück die Frage nach dem Umgang mit Unmenschlichkeit und weist auf eindringliche Weise die Absurdität und Willkür von totalitären Regimen auf.
Das Stück basiert auf wahren Begebenheiten, denn neben dem Konzentrationslager Buchenwald gab es tatsächlich einen Zoo, angelegt zu Unterhaltung für die Familien der Wärter. Inspiriert von diesem Zynismus hat Jens Raschke ein Stück geschrieben, dass erinnert und hinsieht.
Rechte: Drei Masken Verlag GmbH, Herzog-Heinrich-Str. 18, 80336 München
ES SPIELEN:
Sonja Bayer, Julius Händle, Fynn Hottung, Jakob Kammerer
TEAM
Regie: Gerald Leiss
Ausstattung: Barbara Syfried
Lichtdesign: Kai Fischer
Kulturquartier Bayreuth
Gerald Leiss
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